Fußballregeln – Regeländerungen

Regeländerungen zur Saison 2019/2020

Die folgenden Regeländerungen treten zum 1. Juli 2019 in Kraft.

Einen Test zu den Regeländerungen finden Sie unter: Fit für die Saison 2019/20 ?

Regel 1 – Spielfeld

Spieler, Auswechselspieler, ausgewechselte Spieler und Teamoffizielle, die den VÜR (Anm.: Video-Überprüfungsraum) betreten, werden des Feldes verwiesen.

Spieler, Auswechselspieler, ausgewechselte Spieler und Teamoffizielle, die den SVB (Anm.: Schiedsrichter-Videobereich) betreten, werden verwarnt.

Regel 3 – Spieler

Bei der Auswechslung eines Spielers sind folgende Bedingungen zu beachten:

  • Der Schiedsrichter ist vor der Auswechslung zu informieren.
  • Der Spieler, der ausgewechselt wird, muss
    • vom Schiedsrichter die Erlaubnis zum Verlassen des Spielfeldes erhalten, sofern er dieses nicht bereits verlassen hat, und das Spielfeld über die nächste Begrenzungslinie verlassen, es sei denn, der Schiedsrichter zeigt an, dass der Spieler das Spielfeld direkt und sofort an der Mittellinie oder an einer anderen Stelle verlassen darf (z. B. aus Sicherheitsgründen oder wegen einer Verletzung ),
    • sich sofort in die technische Zone oder die Umkleidekabine begeben und darf nicht mehr am Spiel teilnehmen, es sei denn, Rückwechsel sind zulässig.
  • Weigert sich ein Spieler, der ausgewechselt werden soll, das Spielfeld zu verlassen, wird das Spiel fortgesetzt.

Regel 4 – Ausrüstung der Spieler

3. Farben

  • Die beiden Teams tragen Farben, durch die sie sich klar voneinander sowie von den Spieloffiziellen unterscheiden.
  • Die beiden Türhüter tragen Farben, durch die sie sich klar von den anderen Spielern sowie von den Spieloffiziellen unterscheiden.
  • Wenn die Trikots der beiden Torhüter dieselbe Farbe haben und keiner ein Ersatztrikot hat, darf der Schiedsrichter das Spiel dennoch beginnen.

Unterhemden müssen:

  • einfarbig und in der Hauptfarbe der Trikotärmel oder
  • in exakt demselben Muster/denselben Farben wie die Trikotärmel gehalten sein.

Unterhosen/Leggings müssen in der Hauptfarbe der Hosen oder des untersten Teils der Hose gehalten sein. Spieler desselben Teams müssen dieselbe Farbe tragen.

Regel 5 – Schiedsrichter

2. Entscheidungen des Schiedsrichters

Wenn das Spiel fortgesetzt wurde oder der Schiedsrichter die erste oder zweite Halbzeit (einschließlich der Verlängerung) beendet und das Spielfeld verlassen oder das Spiel abgebrochen hat, darf der Schiedsrichter eine Entscheidung zur Spielfortsetzung nicht ändern, wenn er feststellt, dass diese nicht korrekt ist oder er von einem anderen Spieloffiziellen einen Hinweis erhält. Verlässt der Schiedsrichter das Spielfeld nach Ende einer Halbzeit jedoch, um sich in den Schiedsrichter-Videobereich (SVB) zu begeben oder um die Spieler auf das Spielfeld zurückzubeordern, darf er eine Entscheidung zu einem Vorfall, der sich vor Ende der Halbzeit zugetragen hat, ändern.

Vorbehaltlich von Regel 12.3 und des VAR-Protokolls darf eine Disziplinarmaßnahmer nach Fortsetzung des Spiels nur ausgesprochen werden, wenn ein anderer Spieloffizieller das betreffende Vergehen ausgemacht und dem Schiedsrichter vor Wiederaufnahme des Spiels zu melden versucht hat. In diesem Fall wird das Spiel nicht gemäß der für dieses Vergehen vorgesehenen Spielaufnahme fortgesetzt.

Bei Unpässlichkeit des Schiedsrichters darf das Spiel unter der Leitung eines anderen Spieloffiziellen fortgesetzt werden, bis der Ball das nächste Mal aus dem Spiel geht.

Disziplinarmaßnahmen

  • Maßnahmen gegen Teamoffizielle zu ergreifen, die sich nicht verantwortungsbewusst verhalten, wobei er sie ermahnen, verwarnen (gelbe Karte) oder des Spielfelds und dessen unmittelbarer Umgebung, einschließlich der technischen Zone, verweisen darf (rote Karte). Kann der Täter nicht eruiert werden, wird die Disziplinarmaßnahme gegen den höchstrangigen Trainer in der technischen Zone ausgesprochen. Ein medizinischer Teamoffizieller, der ein feldverweiswürdiges Vergehen begeht, darf bleiben, wenn dem Team keine andere medizinische Person zur Verfügung steht, und handeln, wenn ein Spieler eine medizinische Behandlung benötigt,

Verletzungen

  • das Spiel zu unterbrechen, wenn ein Spieler ernsthaft verletzt ist, und zu veranlassen, dass dieser vom Spielfeld gebracht wird. Ein verletzter Spieler darf nicht auf dem Spielfeld behandelt werden und dieses erst nach der Spielfortsetzung wieder betreten. wenn der Ball im Spiel ist, muss der Spieler das Spielfeld über die Seitenlinie betreten. Wenn der Ball aus dem Spiel ist, darf der Spieler das Spielfeld über eine beliebige Begrenzungslinie betreten. Ausnahmen von der Verpflichtung zum Verlassen des Spielfelds bestehen nur, wenn:
    • sich ein Torhüter verletzt,
    • ein Torhüter und ein Feldspieler nach einem Zusammenprall behandelt werden müssen,
    • Spieler desselben Teams nach einem Zusammenprall behandelt werden müssen,
    • sich ein Spieler schwer verletzt
    • ein Spieler durch ein physisches Vergehen verletzt wurde, für das der Gegenspieler verwarnt oder des Feldes verwiesen wurde (z. B. rücksichtsloses oder grobes Foulspiel), sofern die Untersuchung/Behandlung schnell abgeschlossen wird,
    • ein Strafstoß verhängt wurde und der verletzte Spieler der Schütze ist,

Regel 7 – Dauer des Spiels

3. Nachspielzeit

Der Schiedsrichter bestimmt in jeder Halbzeit (einschließlich der Verlängerung) die Nachspielzeit, um die Zeit zu kompensieren, die durch folgende Ereignisse verloren ging:

  • Auswechslungen
  • Untersuchung und/oder Abtransport von verletzten Spielern
  • Zeitschinden
  • Disziplinarmaßnahmen
  • medizinisch begründete Unterbrechungen wie Trinkpausen (maximal eine Minute) und Kühlpausen (90 Sekunden bis maximal drei Minuten), die gemäß Wettbewerbsbestimmungen zulässig sind
  • Videosichtungen und Videoüberprüfungen
  • sämtliche sonstigen Gründe, einschließlich etwaiger Verzögerungen bei der Spielfortsetzung (z. B. beim Torjubel)

Regel 8 – Beginn und Fortsetzung des Spiels

1. Anstoß

Ausführung

  • Das Team, das den Münzwurf gewinnt, kann entweder wählen, auf welches Tor es in der ersten Halbzeit spielt, oder den Anstoß ausführen.
  • Das gegnerische Team erhält je nach obiger Entscheidung den Anstoß oder darf wählen, auf welches Tor es in der ersten Halbzeit spielt.
  • Das Team, das entschiedenen hat, auf welches Tor es in der ersten Halbzeit spielt, führt den Anstoß zu Beginn der zweiten Hälfte aus.
  • Für die zweite Halbzeit wechseln die Teams die Seiten und spielen auf das jeweils andere Tor.
  • Nach einem Tor wird der Anstoß vom gegnerischen Team ausgeführt.

2. Schiedsrichterball

Ausführung

  • Der Schiedsrichterball erfolgt mit dem Torhüter des verteidigenden Teams in dessen Strafraum, wenn zum Zeitpunkt der Unterbrechung:
    • der Ball im Strafraum war oder
    • die letzte Ballberührung im Strafraum erfolgte.
  • In allen anderen Fällen erfogt der Schiedsrichterball mit einem Spieler des Teams, das den Ball zuletzt berührt hat, an der Stelle, an der der Ball zuletzt von einem Spieler, einer Drittperson oder gemäß Regel 9.1 von einem Spieloffiziellen berührt wurde.
  • Alle anderen Spieler (beider Teams) müssen einen Abstand von mindestens 4 m zum Ball einhalten, bis der Ball im Spiel ist.

Der Ball ist im Spiel, wenn er den Boden berührt.

Regel 9 – Ball im und aus dem Spiel

1. Ball aus dem Spiel

Der Ball ist aus dem Spiel, wenn

  • er auf dem Boden oder in der Luft eine der Tor- oder Seitenlinien vollständig überquert hat,
  • das Spiel vom Schiedsrichter unterbrochen wurde.
  • er einen Spieloffiziellen berührt, aber auf dem Spielfeld bleibt und:
    • ein Team einen aussichtsreichen Angriff auslöst
    • der Ball direkt ins Tor geht oder
    • der Ballbesitz wechselt.

2. Ball im Spiel

Der Ball ist zu jedem anderen Zeitpunkt im Spiel, auch wenn er einen Spieloffiziellen berührt und von einem Torpfosten, der Querlatte oder einer Eckfahnenstange zurückspringt und auf dem Spielfeld bleibt.

Regel 10 – Bestimmung des Spielausgangs

1. Erzielen eines Tores

Ein Tor wird erzielt, wenn der Ball die Torlinie zwischen den Torpfosten und unterhalb der Querlatte vollständig überquert, sofern das Team, das den Treffer erzielt, kein Vergehen begangen hat.

Wirft ein Torhüter den Ball direkt ins gegenerische Tor, wird auf Abstoß entschieden.

Wenn der Schiedsrichter ein Tor anzeigt, bevor der Ball die Torlinie vollständig überquert hat, wird das Spiel mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt.

Regel 12 – Fouls und sonstiges Fehlverhalten

1. Direkter Freistoß

Handspiel

Ein Vergehen liegt vor, wenn ein Spieler:

  • den Ball absichtlich mit der Hand/dem Arm berührt (einschließlich Bewegungen der Hand/des Arms zum Ball)
  • in Ballbesitz gelangt, nachdem ihm der Ball an die Hand/den Arm springt, und dannach
    • ins gegnerische Tor trifft
    • zu einer Torchance kommt
  • direkt mit der Hand/dem Arm (ob absichtlich oder nicht) ins gegnerische Tor trifft (gilt auch für den Torhüter).

Ein Vergehen liegt in der Regel vor, wenn ein Spieler:

  • den Ball mit der Hand/dem Arm berührt und:
    • seinen Körper aufgrund der Hand-/Armhaltung unnatürlich vergrößert,
    • sich seine Hand/sein Arm über Schulterhöhe befindet (außer der Spieler spielt den Ball vorher absichtlich mit dem Kopf oder Körper (einschließlich des Fußes) und der Ball springt ihm dabei an die Hand/den Arm).

Ein Vergehen liegt auch vor, wenn der Ball in einer der obigen Situationen direkt vom Kopf oder Körper (einschließlich des Fußes) eines Spielers an die Hand/den Arm eines anderen, nahestehenden Spielers springt.

Abgesehen von den genannten Vergehen liegt in folgenden Situationen, in denen der Ball an die Hand/den Arm eines Spielers springt, in der Regel kein Vergehen vor:

  • Der Ball springt direkt vom Kopf oder Körper (einschließlich des Fußes) des Spielers an dessen Hand/Arm.
  • Der Ball springt direkt vom Kopf oder Körper (einschließlich des Fußes) eines Spielers an die Hand/den Arm eines anderen, nahestehenden Spielers.
  • Die Hand/der Arm ist nahe am Körper, und die Hand-/Armhaltung vergrößert den Körper nicht unnatürlich.
  • Ein Spieler berührt den Ball im Fallen mit der Hand/dem Arm, wobei sich seine Hand/sein Arm dabei zum Abfangen des Sturzes zwischen Körper und Boden befindet und nicht seitlich oder senkrecht vom Körper weggestreckt wird.

Für den Torhüter gelten beim Handspiel außerhalb des eigenen Strafraums die gleichen Regeln wie für alle übrigen Spieler. Berührt der Torhüter den Ball unerlaubterweise innerhalb des eigenen Strafraums mit der Hand/dem Arm, wird ein indirekter Freistoß, aber keine Disziplinarmaßnahme verhängt.

2. Indirekter Freistoß

Ein indirekter Freistoß wird gegeben, wenn ein Torhüter innerhalb des eigenen Strafraums den Ball:

  • mehr als sechs Sekunden lang mit mit der Hand/dem Arm kontrolliert, bevor er ihn freigibt.
  • mit der Hand/dem Arm berührt, nachdem er den Ball freigegeben hat und bevor dieser von einem anderen Spieler berührt wurde,
  • mit der Hand/dem Arm berührt, es sei denn, er hat den Ball bei einem Klärungsversuch eindeutig mit dem Fuß gespielt oder zu spielen versucht, nach:
    • einem absichtlichen Zuspiel eines Mitspielers mit dem Fuß zum Torhüter,
    • einem direkt zugespielten Einwurf eines Mitspielers.

3. Disziplinarmaßnahmen

Der Schiedsrichter hat die Befugnis, ab dem Betreten des Spielfelds für die Spielfeldkontrolle bis zum Verlassen des Spielfelds nach dem Spiel (einschließlich des Elfmeterschießens) Disziplinarmaßnahmen zu ergreifen.

Wenn ein Spieler oder Teamoffizieller vor Betreten des Spielfelds zwecks Spielbeginn ein feldverweiswürdiges Vergehen begeht, darf ihn der Schiedsrichter vom Spiel ausschließen (siehe Regel 3.6). Der Schiedsrichter meldet jegliches sonstige Fehlverhalten.

Ein Spieler oder Teamoffizieller, der auf oder außerhalb des Spielfelds gegenüber einem Gegner, Mitspieler, Spieloffiziellen oder einer sonstigen Person ein verwarnungs- oder feldverweiswürdiges Vergehen begeht oder gegen die Spielregeln verstößt, wird entsprechend dem Vergehen bestraft.

Die gelbe Karte zeigt eine Verwarnung, die rote Karte einen Feldverweis an.

Gelbe und rote Karten können nur Spielern, Auswechselspielern, ausgewechselten Spielern oder Teamoffiziellen gezeigt werden.

Spieler, Auswechselspieler und ausgewechselte Spieler

Verzögerung der Spielfortsetzung wegen gelber oder roter Karte

Entscheidet sich der Schiedsrichter, einen Spieler zu verwarnen oder des Feldes zu verweisen, wird das Spiel erst nach Abschluss des Verfahrens für diese Disziplinarmaßnahme fortgesetzt, es sei denn, das Team, das das Vergehen nicht begangen hat, führt den fälligen Freistoß schnell aus und kommt so zu einer klaren Torchance, ehe der Schiedsrichter mit dem Verfahren für die Disziplinarmaßnahmen begonnen hat. In diesem Fall wird die fällige Verwarnung/der fällige Feldverweis bei der nächsten Spielunterbrechung ausgesprochen. Handelte es sich beim Vergehen um das Vereiteln einer offensichtlichen Torchance, wird der fehlbare Spieler verwarnt.

Torjubel

Spieler dürfen nach einem Tor jubeln, solange sie es nicht übertreiben. «Choreografierte» Jubelszenen werden aber nicht gefördert und dürfen zu keiner übermäßigen Zeitverzögerung führen.

Das Verlassen des Spielfelds beim Torjubel ist an sich noch kein verwarnungswürdiges Vergehen. Die Spieler sind aber gehalten, so rasch wie möglich zurückzukehren.

Ein Spieler wird verwarnt, selbst wenn das Tor aberkannt wird, wenn er:

  • an einem Zaun hochklettert und/oder sich den Zuschauern auf eine Weise nähert, die zu einem Sicherheitsproblem führt,
  • mit provozierenden, höhnischen oder aufhetzenden Gesten oder Handlungen jubelt,
  • den Kopf oder das Gesicht mit einer Maske oder Ähnlichem bedeckt,
  • das Trikot auszieht oder über den Kopf zieht.

Teamoffizielle

Bei einem Vergehen, bei dem der Täter nicht eruiert werden kann, wird die Disziplinarmaßnahme gegen den höchstrangigen Trainer in der technischen Zone ausgesprochen.

Ermahnung

Ermahnt wird ein Teamoffizieller in der Regel bei folgenden Vergehen (wiederholte oder offensichtliche Vergehen sind mit einer Verwarnung oder einem Feldverweis zu ahnden):

  • Betreten des Spielfelds in respektvoller/nicht konfrontativer Art und Weise
  • unterlassene Kooperation mit einem Spieloffiziellen (z. B. Missachtung einer Anweisung/Aufforderung eines Schiedsrichterassistenten oder des vierten Offiziellen)
  • kleinere Auseinandersetzung (mit Worten oder Handlungen) bezüglich einer Entscheidung
  • gelegentliches Verlassen der eigenen technischen Zone ohne weiteres Vergehen
Verwarnung

Verwarnt wird ein Teamoffizieller u. a. bei folgenden Vergehen:

  • eindeutiges/wiederholtes Verlassen der eigenen technischen Zone
  • Verzögerung der Spielfortsetzung durch sein Team
  • absichtliches, aber nicht konfrontatives Betreten der technischen Zone des gegnerischen Teams
  • Protestieren durch Worte oder Handlungen, einschließlich:
    • Werfen/Treten von Trinkflaschen oder anderen Gegenständen
    • eindeutig respektlose Gesten gegenüber einem oder mehreren Spieloffiziellen (z. B. sarkastisches Klatschen)
  • Betreten des Schiedsrichter-Videobereichs (SVB)
  • übermäßiges/wiederholtes Fordern einer gelben oder roten Karte
  • übermäßiges Anzeigen des TV-Zeichens für eine Videoüberprüfung
  • provozierende oder aufhetzende Gesten oder Handlungen
  • wiederholtes ungebührliches Verhalten (einschließlich wiederholter ermahnungswürdiger Vergehen)
  • respektloses Verhalten gegenüber dem Spiel
Feldverweis

Des Feldes verwiesen wird ein Teamoffizieller u. a. bei folgenden Vergehen:

  • Verzögerung der Spielfortsetzung durch das gegnerische Team (z. B. durch Nichtfreigabe des Balls, Wegspielen des Balls, Behinderung der Bewegung eines Spielers)
  • absichtliches Verlassen der eigenen technischen Zone, um:
    • gegenüber einem Spieloffiziellen zu protestieren oder sich bei diesem zu beschweren,
    • zu provozieren oder aufzuhetzen
  • Betreten der technischen Zone des gegnerischen Teams in aggressiver oder konfrontativer Art und Weise
  • absichtliches Werfen/Treten von Gegenständen auf das Spielfeld
  • Betreten des Spielfelds, um:
    • einen Spieloffiziellen zur Rede zu stellen (einschließlich während der Halbzeitpause und nach Spielende)
    • das Spiel, einen Gegner oder einen Spieloffiziellen zu beeinflussen
  • Betreten des Video-Überprüfungsraums (VÜR)
  • physisches oder aggressives Verhalten (einschließlich Spucken oder Beißen) gegenüber gegnerischen Spielern, Auswechselspielern oder Teamoffiziellen, Spieloffiziellen, Zuschauern oder anderen Personen (z. B. Ballkinder, Sicherheits- oder Wettbewerbspersonal)
  • zweite Verwarnung im selben Spiel
  • anstößige, beleidigende oder schmähende Äußerungen und/oder Gesten
  • Einsatz unzulässiger Elektro- oder Kommunikationsgeräte und/oder ungebührliches Verhalten aufgrund des Einsatzes solcher Geräte
  • Tätlichkeit

4. Spielfortsetzung nach Fouls und unsportlichem Betragen

Wenn der Ball aus dem Spiel ist, wird das Spiel gemäß der vorangegangenen Entscheidung fortgesetzt.

Bei laufendem Spiel und einem physischen Vergehen eines Spielers innerhalb des Spielfelds gegen:

  • einen Gegner: indirekter oder direkter Freistoß oder Strafstoß
  • einen Mitspieler, Auswechselspieler, ausgewechselten oder des Feldes verwiesenen Spieler, Teamoffiziellen oder Spieloffiziellen: direkter Freistoß oder Strafstoß
  • eine sonstige Person: Schiedsrichterball

Alle verbalen Vergehen werden mit einem indirekten Freistoß geahndet.

Wenn bei laufendem Spiel:

  • ein Spieler ein Vergehen gegen einen Spieloffiziellen oder einen gegnerischen Spieler, Auswechselspieler, ausgewechselten oder des Feldes verwiesenen Spieler oder einen Teamoffiziellen außerhalb des Spielfelds begeht, oder
  • ein Auswechselspieler, ausgewechselter oder des Feldes verwiesener Spieler oder ein Teamoffizieller ein Vergehen gegen einen gegnerischen Spieler oder Spieloffiziellen außerhalb des Spielfelds begeht oder diesen beeinträchtigt,

wird das Spiel mit einem Freistoß an der Stelle auf der Begrenzungslinie fortgesetzt, der dem Ort des Vergehens/der Beeinträchtigung am nächsten liegt. Bei einem mit einem direkten Freistoß zu ahndenden Vergehen innerhalb des Strafraums des Täters, wird das Spiel mit einem Strafstoß fortgesetzt.

Wenn ein Spieler außerhalb des Spielfelds ein Vergehen gegen einen Spieler, Auswechselspieler, ausgewechselten Spieler oder Teamoffiziellen des eigenen Teams begeht, wird das Spiel mit einem indirekten Freistoß an der Stelle auf der Begrenzungslinie fortgesetzt, die dem Ort des Vergehens am nächsten liegt.

Wenn ein Spieler den Ball mit einem in der Hand gehaltenen Gegenstand berührt (Schuh, Schienbeinschoner etc.), wird das Spiel mit einem direkten Freistoß (oder Strafstoß) fortgesetzt.

Wirft oder tritt ein Spieler auf oder außerhalb des Spielfelds einen Gegenstand (außer dem Spielball) auf bzw. gegen einen gegnerischen Spieler oder wirft oder tritt er einen Gegenstand (einschließlich eines Balls) auf bzw. gegen einen gegnerischen Auswechselspieler, ausgewechselten oder des Feldes verwiesenen Spieler oder Teamoffiziellen, einen Spieloffiziellen oder den Spielball, wird das Spiel mit einem direkten Freistoß an der Stelle fortgesetzt, an der der Gegenstand die Person oder den Spielball getroffen hat oder hätte.

Regel 13 – Freistöße

1. Freistoßarten

Zeichen für einen indirekten Freistoß

Einen indirekten Freistoß zeigt der Schiedsrichter durch das Heben des Arms über den Kopf an. Dieses Zeichen wird gehalten, bis der Freistoß ausgeführt wurde und der Ball einen anderen Spieler berührt, aus dem Spiel geht oder mit Sicherheit nicht direkt ins Tor gehen kann.

2. Ausführung

Sämtliche Freistöße werden am Ort des Vergehens ausgeführt, außer:

  • indirekte Freistöße für das angreifende Team für ein Vergehen im gegnerischen Torraum. Diese werden von nächsten Punkt auf der Torraumlinie ausgeführt, die parallel zur Torlinie verläuft,
  • Freistöße für das verteidigende Team im eigenen Torraum. Diese dürfen von einem beliebigen Punkt in diesem Torraum ausgeführt werden,
  • Freistöße wegen Vergehen, bei denen ein Spieler das Spielfeld ohne Erlaubnis betritt, wiederbetritt oder verlässt. Diese werden an der Stelle ausgeführt, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Spielunterbrechung befand. Wenn ein Spieler jedoch außerhalb des Spielfelds ein Vergehen begeht, wird das Spiel mit einem Freistoß an der Stelle auf der Begrenzungslinie fortgesetzt, der dem Ort des Vergehens am nächsten liegt. Bei Vergehen, die mit einem direkten Freistoß geahndet werden, gibt es einen Strafstoß, wenn sich das Vergehen hinter der Torlinie im Bereich des eigenen Strafraums ereignet,
  • die Spielregeln sehen eine andere Stelle vor (siehe Regeln 3, 11, 12).

Bilden drei oder mehr Spieler des verteidigenden Teams eine Mauer, müssen alle Spieler des angreifenden Teams einen Abstand von mindestens 1 m zur Mauer einhalten, bis der Ball im Spiel ist.

3. Vergehen/Sanktionen

Wenn ein Gegner bei einem Freistoß nicht den erforderlichen Abstand zum Ball einhält, wird der Freistoß wiederholt, es sei denn, es kann auf Vorteil entschieden werden. Wenn ein Gegner bei einem schnell ausgeführten Freistoß näher als 9,15 m zum Ball steht und den Ball abfängt, lässt der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen. Wenn allerdings ein Gegner absichtlich die Ausführung eines Freistoßes verhindert, muss er wegen Spielverzögerung verwarnt werden.

Wenn ein Spieler des angreifenden Teams bei der Ausführung eines Freistoßes den Abstand von mindestens 1 m zur Mauer, die aus drei oder mehr Spielern des verteidigenden Teams besteht, nicht einhält, wird ein indirekter Freistoß verhängt.

Regel 14 – Strafstoß

1. Ausführung

Der Ball muss ruhig auf dem Elfmeterpunkt liegen und die Torpfosten, die Querlatte und das Tornetz dürfen sich nicht bewegen.

Der Schütze muss klar bestimmt sein.

Der Torhüter muss mit Blick zum Schützen auf der Torlinie zwischen den Torpfosten bleiben, ohne einen Torpfosten, die Querlatte oder das Tornetz zu berühren, bis der Ball mit dem Fuß gespielt wurde.

Alle übrigen Spieler befinden sich

  • mindestens 9,15 m vom Strafstoßpunkt entfernt,
  • hinter dem Strafstoßpunkt,
  • innerhalb des Spielfelds und
  • außerhalb des Strafraums.

Nachdem sich die Spieler regelkonform aufgestellt haben, gibt der Schiedsrichter durch Pfiff das Zeichen zur Ausführung des Strafstoßes.

Der Schütze muss den Ball mit dem Fuß nach vorne spielen; ein Schuss mit der Hacke ist erlaubt, sofern sich der Ball nach vorne bewegt.

Bei der Ausführung des Strafstoßes muss sich der Torhüter mindestens mit einem Teil eines Fußes auf oder über der Torlinie befinden.

2. Vergehen/Sanktionen

Wenn der Schiedsrichter das Zeichen zur Ausführung des Strafstoßes gegeben hat, muss dieser ausgeführt werden. Wird der Strafstoß nicht ausgeführt, kann der Schiedsrichter Disziplinarmaßnahmen verhängen, ehe er das Zeichen zur Ausführung des Strafstoßes wiederholt.

Regel 15 – Einwurf

1. Ausführung

Beim Einwurf muss der einwerfende Spieler

  • stehen und das Gesicht dem Spielfeld zuwenden,
  • mit einem Teil jedes Fußes die Seitenlinie oder den Boden außerhalb der Seitenlinie berühren,
  • den Ball mit beiden Händen von hinten über den Kopf am Ort einwerfen, an dem der Ball das Spielfeld verlassen hat.

Alle Gegner müssen einen Abstand von mindestens 2 m zur Stelle auf der Seitenlinie einhalten, an der der Einwurf auszuführen ist.

Regel 16 – Abstoß

1. Ausführung

  • Der Ball muss ruhig am Boden liegen und wird von einem beliebigen Punkt im Torraum von einem Spieler des verteidigenden Teams mit dem Fuß gespielt.
  • Der Ball ist im Spiel, wenn er mit dem Fuß gespielt wurde und sich eindeutig bewegt.
  • Sämtliche Gegner müssen außerhalb des Strafraums bleiben, bis der Ball im Spiel ist.

2. Vergehen/Sanktionen

Wenn der ausführende Spieler den Ball, nachdem dieser wieder im Spiel ist, erneut berührt, bevor ein anderer Spieler ihn berührt hat, wird ein indirekter Freistoß verhängt. Wenn der ausführende Spieler ein Handspielvergehen begeht:

  • wird ein direkter Freistoß verhängt,
  • wird ein Strafstoß verhängt, wenn das Vergehen innerhalb des Strafraums des ausführenden Spielers erfolgte, es sei denn, der ausführende Spieler war der Torhüter. In diesem Fall wird ein indirekter Freistoß verhängt.

Wenn sich bei der Ausführung eines Abstoßes noch Gegner im Strafraum befinden, weil sie keine Zeit hatten, den Strafraum zu verlassen, lässt der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen. Wenn ein Gegner, der sich bei der Ausführung eines Abstoßes im Strafraum befindet oder den Strafraum betritt, bevor der Ball im Spiel ist, den Ball berührt oder einen Zweikampf um den Ball beginnt, bevor der Ball im Spiel ist, wird der Abstoß wiederholt.

VAR-Protokoll – Grundsätze, technische Voraussetzungen und Vorgehen

2. Spielentscheidende Entscheidungen/Vorfälle, für die eine Videoüberprüfung möglich ist

Kategorien von Entscheidungen/Vorfällen, die aufgrund möglicher klarer und offensichtlicher Fehlentscheidungen überprüft werden dürfen, oder schwerwiegenden übersehenen Vorfällen:

  1. Tore
    • Vergehen durch das angreifende Team beim Herausspielen oder Erzielen eines Tors (Handspiel, Foul, Abseits etc.)
    • Ball aus dem Spiel vor einem Tor
    • Tor oder kein Tor
    • Vergehen durch den Torhüter und/oder Schützen bei der Ausführung eines Strafstoßes oder durch einen Angreifer oder Verteidiger, der direkt ins Spiel eingreift, wenn der Ball nach dem Strafstoß vom Torpfosten, von der Querlatte oder dem Torhüter zurückspringt.
  2. Strafstöße
    • Vergehen durch das angreifende Team vor dem strafstoßwürdigen Vergehen (Handspiel, Foul, Abseits etc.)
    • Ball aus dem Spiel vor dem strafstoßwürdigen Vergehen
    • Ort des Vergehens (inner- oder außerhalb des Strafraums)
    • zu Unrecht gegebener Strafstoß
    • nicht geahndetes strafstoßwürdiges Vergehen
  3. direkte rote Karte (nicht bei zweiter Verwarnung)
    • Vereiteln einer offensichtlichen Torchance (insbesondere Ort des Vergehens und Positionen anderer Spieler)
    • grobes Foulspiel (oder rücksichtsloser Angriff)
    • Tätlichkeit, Beißen oder Anspucken einer anderen Person
    • anstößige, beleidigende oder schmähende Gesten
  4. Spielerverwechslung (gelbe oder rote Karte)
    • Ahndet der Schiedsrichter ein Vergehen, zeigt beim fehlbaren (bestraften) Team aber dem falschen Spieler eine gelbe oder rote Karte, darf der richtige Spieler mittels Videoüberprüfung bestimmt werden. Das eigentliche Vergehen darf dabei nicht überprüft werden, es sei denn, es betrifft ein Tor, einen Strafstoß oder eine direkte rote Karte.

4. Vorgehen

Ursprüngliche Entscheidung

  • Wartet ein Schiedsrichterassistent mit dem Anzeigen eines Vergehens ab, muss er die Fahne heben, wenn das angreifende Team ein Tor erzielt, einen Strafstoß, Freistoß, Eckstoß oder Einwurf erhält oder nach dem ursprünglichen Angriff in Ballbesitz bleibt. In allen anderen Situationen muss der Schiedsrichterassistent je nach Fall entscheiden, ob er die Fahne hebt.

Spieler, Auswechselspieler und Teamoffizielle

  • Spieler, Auswechselspieler, ausgewechselte Spieler und Teamoffizielle, die mit dem TV-Zeichen vehement eine Videoüberprüfung fordern oder den SVB betreten, werden verwarnt.
  • Spieler, Auswechselspieler, ausgewechselte Spieler und Teamoffizielle, die den VÜR betreten, werden des Feldes verwiesen.

Glossar

Drittperson (Outside agent) – Person, die weder ein Spieloffizieller ist noch auf der Teamliste (Spieler, Auswechselspieler und Teamoffizieller) steht, oder Tier, Gegenstand, Konstruktion etc.

Feldverweis (Sending-off) – Durch rote Karte angezeigte Disziplinarmaßnahme, bei der ein Spieler das Spielfeld aufgrund eines feldverweiswürdigen Vergehens für den Rest des Spiels verlassen muss und nur durch einen anderen Spieler ersetzt werden darf, wenn er das Vergehen vor Spielbeginn begeht. Ein Teamoffizieller kann ebenfalls des Feldes verwiesen werden.

Kühlpause (»Cooling« break) – Spielunterbrechung (90 Sekunden bis maximal drei Minuten), die je nach Wettbewerbsbestimmungen im Sinne des Wohlbefindens oder der Sicherheit der Spieler bei bestimmter Witterung (z. B. hohe Luftfeuchtigkeit/Temperaturen) zur Senkung der Körpertemperatur vorgesehen wird (nicht zu verwechseln mit »Trinkpause«).

Schiedsrichterball (Dropped ball) – Methode der Spielfortsetzung, bei der der Schiedsrichter den Ball nach einer Unterbrechung, für die die Spielregeln keine andere Spielfortsetzung vorsehen, vor einem Spieler des Teams, das den Ball zuletzt berührt hat, oder – falls der Schiedsrichterball im Strafraum erfolgt – vor dem Torhüter fallen lässt. Der Ball ist im Spiel, sobald er den Boden berührt.

Trinkpause (»Drinks« break) – Je nach Wettbewerbsbestimmungen vorgesehene Spielunterbrechung (maximal eine Minute), in der die Spieler Flüssigkeit aufnehmen dürfen (nicht zu verwechseln mit »Kühlpause«).

Verwarnung (Caution) – Durch gelbe Karte angezeigte Disziplinarmaßnahme aufgrund eines verwarnungswürdigen Vergehens eines Spielers oder eines Teamoffiziellen, die zu einer Meldung an eine Disziplinarinstanz führt. Wird ein Spieler in einem Spiel zweimal verwarnt, wird er des Feldes verwiesen.

Zweikampf (Challenge) - Versuch eines Spielers, im Duell mit einem Gegner an den Ball zu gelangen oder ihm diesen abzunehmen.


Anmerkung: Die Regeländerungen zur Saison 2019/20 sind unterstrichen.