Regeltest – Regelfragen

Prüfungsfragen für Schiedsrichterbeobachter

Nicht nur Schiedsrichter müssen ihre Regelkenntnise innerhalb von Prüfungen nachweisen. Ebenso müssen sich Trainer, Jugendbetreuer und auch Schiedsrichterbeobachter gelegentlich einem Regeltests unterziehen. Beim Erstellen der jeweiligen Prüfungsfragen bemüht sich der Prüfer, den Schwierigkeitsgrad der Fragen der Leistungsklasse der »Prüflinge« anzupassen. Selten jedoch wird nach Inhalten differenziert: So sollten bei einem Regeltest für Trainer oder Jugendbetreuer andere Sachverhalte hinterfragt werden als zum Beispiel bei den Prüfungen für die Schiedsrichter. Und auch den Schiedsrichterbeobachtern werden natürlich spezielle Regelkenntnisse abverlangt, die sich in entsprechenden Regeltests wiederspiegeln sollten.

Der folgende Regeltest für Schiedsrichterbeobachter zeigt, dass auch die nicht immer beliebten Schiri-Beurteiler ein solides Regelwissen besitzen müssen. Wer möchte, kann mit diesem Regeltest überprüfen, ob auch er das Zeug zum Schiedsrichterbeobachter hat.

Hinweis zum Online-Test

Hinweis: Sie können Ihre Antwort durch einen Mausklick auf die entsprechende Antwortmöglichkeit markieren. Die gewählte Antwort erscheint dann unterstrichen. Falls Sie Ihre Antwort korrigieren möchten, lässt sich die Unterstreichung mittels eines doppelten Mausklicks wieder entfernen. Entsprechendes gilt bei Touchscreens für das Tippen mit dem Finger.

1. Nachdem er ein Tor erzielt hat, zieht der Torschütze sein Hemd aus und lässt es – wie ein Cowboy sein Lasso – über dem Kopf kreisen. Der Schiedsrichterbeobachter registriert, dass der Schiedsrichter dagegen nichts unternimmt. Er vermerkt das

  1. positiv.
  2. negativ.
  3. überhaupt nicht.

2. Der Schiedsrichterassistent betritt bei einem Freistoß in seiner Nähe das Spielfeld, um die Abwehrspieler auf die richtige Distanz zu bringen. Diese zeigen sich widerspenstig. Der Schiedsrichterassistent droht den renitenten Spielern persönliche Strafen an. Wie viele Fehler notiert der gute Beobachter?

  1. Keinen
  2. Einen
  3. Zwei

3. Der Schiedsrichterbeobachter hält sich in der Nähe der Reservebank auf. Er hört, dass ein bereits ausgewechselter Spieler ständig und laut die Entscheidungen des Schiedsrichters kritisiert. Als es dem Spielleiter »zu bunt wird«, bringt er diesen Spieler durch eine gelbe Karte zum Schweigen. Notiert der Beobachter einen Fehler des Referees?

  1. Ja
  2. Nein
  3. Nein, weil der ausgewechselte Spieler gar nicht auf der Bank sitzen durfte

4. Der Schiedsrichter zeigt einem Abwehrspieler wegen Torraubs die rote Karte. Der Trainer ist ob dieser Entscheidung entrüstet und tröstet den jetzt neben ihm sitzenden Spieler. Der Schiedsrichterbeobachter notiert unter anderem

  1. ein Minus.
  2. ein Plus.
  3. nichts.

5. Im Mittelfeld hält ein Spieler den Gegner fest, ohne selbst den Ball spielen zu können. Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel. Erwartet der Beobachter eine persönliche Strafe?

  1. Ermessensentscheidung des Schiedsrichters
  2. Ja
  3. Nein

6. Beim Elfmeterschießen (»Schüsse von der Strafstoßmarke«) erleidet ein Spieler einen Nervenzusammenbruch, nachdem er einen »Elfer« verschossen hat. Sanitäter begleiten ihn vom Platz. Muss die gegnerische Mannschaft jetzt auch sofort um einen Spieler reduziert werden?

  1. Ja
  2. Nein
  3. Hängt davon ab, ob auch der Gegner verschießt

7. Zwei Spieler verlassen das Spielfeld über die Torlinie, um sich einer drohender Abseitsstellung zu entziehen. Einer beeinflusst von außen das Spiel durch Zurufe, der andere rennt auf das Spielfeld zurück und spielt den in der Nähe befindlichen Ball. Wie viele gelbe Karten erwartet der Beobachter?

  1. Keine
  2. Eine
  3. Zwei

8. Der Beobachter möchte rechtzeitig zum Kaffeetrinken wieder zu Hause sein. Leider verspätet sich die anreisende Mannschaft wegen einer Buspanne. Mittels Handy informiert er seine Frau, dass er sich verspäte und zwar um maximal

  1. eine halbe Stunde.
  2. 45 Minuten.
  3. 60 Minuten.

9. Der Torwart wirft während des laufendem Spiels einem hinter dem Tor befindlichen Spieler, der wegen einer Verletzung vorübergehend ausgeschieden ist, a) einen Ball b) einen Schneeball an den Kopf. Sind die Spielfortsetzungen gleich?

  1. Ja
  2. Nein
  3. Hängt davon ab, ob getroffen wurde

10. Der Schiedsrichter zeigt dem Trainer die gelbe Karte, weil er ständig seinen Bereich verließ. Der Beobachter

  1. nickt zustimmend.
  2. schüttelt den Kopf.

11. Der Beobachter bemerkt, dass der Schiedsrichter seine Pfeife nur sehr spärlich einsetzt. Wann sind auf jeden Fall Pfiffe erforderlich?

  1. Beim Erzielen eines Tores
  2. Zur Spielfortsetzung nach einem Freistoß
  3. Zur Spielfortsetzung nach dem Zeigen der gelben Karte

12. Wegen der Verletzung eines Spielers muss das Spiel für 3 Minuten unterbrochen werden. Eine der Mannschaften möchte ein Unentschieden über die Zeit bringen und vergeudet Zeit, weshalb der Schiedsrichter eine zusätzliche Nachspielzeit von 2 Minuten ankündigt (insgesamt also 5 Minuten). Als die »Bummler« in den ersten Sekunden der Nachspielzeit in Rückstand geraten, pfeift der Schiri das Spiel ab. Der Beobachter ist

  1. zufrieden.
  2. unzufrieden.
  3. unzufrieden, denn die 3 Minuten wegen der Spielunterbrechung hätten nachgespielt werden müssen.

13. Ein Spieler erzielt durch ein Handspiel einen Vorteil. Der Schiedsrichter pfeift. Kann der Beobachter zufrieden sein, wenn der Schiedsrichter keine Karte zückt?

  1. Ja
  2. Nein
  3. Hängt vom bisherigen Spielverlauf ab

14. Der Schiedsrichterbeobachter sieht, wie der Freistoßschütze den Ball neben das Tor knallt, obwohl der Schiedsrichter ihn ausdrücklich aufgefordert hatte, mit der Ausführung zu warten. Er zeigte dem Spieler daher die gelbe Karte und erlaubt ihm, den Freistoß noch einmal auszuführen. Der Beobachter findet dies

  1. o.k.
  2. unerhört.
  3. grenzwertig.

15. Im Regeltext zur Regel 12 (»Fouls und sonstiges Fehlverhalten«) taucht der Begriff »absichtlich« nur noch auf beim ...

  1. Zufallbringen
  2. Handspiel
  3. Treten

16. Nach einem »gefährlichen Spiel« 20m vom Tor entfernt, verhängt der Spielleiter einen indirekten Freistoß. In der Aufregung vergisst der Schiri, einen Arm zu heben. Der Angreifer kickt das Leder direkt ins Tor. Der Beobachter erwartet

  1. eine Wiederholung des indirekten Freistoßes.
  2. einen Anstoß.
  3. einen Abstoß.

17. Der Beobachter sieht, wie der Schiedsrichter den Torwart auffordert, den Ball sofort abzuwerfen, nachdem er 6 Sekunden in Ballbesitz war. Der gute Beobachter

  1. lobt den Schiedsrichter.
  2. tadelt das Verhalten des Schiedsrichters.
  3. sieht das wertneutral.

18. Durch ein gefährliches Spiel verhindert ein Abwehrspieler eine totsichere Torchance des Gegners. Die Schiedsrichterin verhängt einen indirekten Freistoß und zeigt ROT. Der regelkundige Beobachter ist

  1. sprachlos.
  2. nicht ganz zufrieden.
  3. zufrieden.

19. Der Beobachter nimmt den Schiedsrichter-Assistenten unter die Lupe. Er bemerkt, dass der Assi dem Schiedsrichter vor jedem Eckstoß ein Zeichen gibt, dass die Lage des Balles korrekt ist.

  1. Recht so
  2. Umgekehrt wär’s richtig
  3. Zeichengebung von Absprache Schiedsrichter - Schiedsrichter-Assistent abhängig

20. Der Schiedsrichter-Assistent wurde im Spiel kaum gefordert, machte aber alles richtig. Der Beobachter beurteilt seine Leistung mit

  1. 7 Punkten.
  2. 8 Punkten
  3. 9 Punkten.

21. »Die Leistung des Schiedsrichters war Spitze, er sollte für höhere Aufgaben vorgesehen werden«, vermerkt der Beobachter im Beurteilungsbogen. Reaktion der auswertenden Instanz:

  1. Sie freut sich über jeden Hinweis
  2. Sie ärgert sich
  3. Sie gibt die Empfehlung weiter

Lösung

Lösung

1. b. – Ein Spieler wird bereits mit GELB bestraft, wenn er sich aus Freude über ein Tor das Hemd (auch nur teilweise) über den Kopf zieht.

2. b. – Der Assistent soll zwar bei einem Freistoß in seiner Nähe die Abwehrmauer auf die richtige Distanz bringen, disziplinarische Maßnahmen darf aber nur der Spielleiter androhen und aussprechen.

3. b. – Auch Spieler, die auf ihre Einwechslung warten, und bereits ausgewechselte Akteure unterliegen der Strafgewalt des Schiedsrichters.

4. a. – Ein des Feldes verwiesener Spieler darf nicht auf der Trainer- oder Reservebank Platz nehmen.

5. b. – Jedes Halten des Gegners bedingt zwingend eine Verwarnung, wenn der schuldige Spieler den Ball selbst nicht spielen kann.

6. a. – Früher mussten es nur zu Beginn des Elfmeterschießens gleich viele Spieler sein. Heute wird die Spielerzahl auch während des Elfmeterschießens ausgeglichen.

7. c. – Beide Spieler werden wegen unsportlichen Verhaltens verwarnt.

8. b. – Spielunterbrechungen (zum Beispiel wegen äußerer Einflüsse) dürfen circa 30 Minuten dauern, auf den Gegner warten müssen die Akteure exakt 45 Minuten.

9. a. – Ja. Falls sich der Torhüter, wie im vorliegenden Fall anzunehmen ist, im Strafraum aufgehalten hat, gibt es in beiden Fällen einen Strafstoß für den Gegner.

10. a. – Früher durften nur Spielern die Karte gezeigt werden, heute hingegen auch den sogenannten Teamoffiziellen, zu denen auch der Trainer gehört.

11. c. – Pfiffe sind zwingend vorgeschrieben: Bei jedem Anstoß, bei Verhängung eines Freistoßes und Strafstoßes, bei Aussetzen oder Abbruch des Spiels, zur Halbzeit und zum Spielende, zur Ausführung des Strafstoßes, bei Wiederaufnahme des Spiels nach Zeigen von gelben und roten Karten, nach Stellen der Mauer, nach Verletzungen und Auswechslungen.

12. b. – Vom Schiedsrichter angezeigte Nachspielzeit darf nicht verkürzt, wohl aber verlängert werden, d.h. die verloren gegangene Zeit von 5 Minuten muss auf jeden Fall nachgespielt werden.

13. a. – Bei »normalem« Handspiel sehen die Regeln keine Verwarnung vor. Ein unsportliches Handspiel (GELB) liegt zum Beispiel vor, wenn durch ein absichtliches Handspiel verhindert wird, dass der freistehende Gegner in Ballbesitz gelangt, oder wenn versucht wird, durch ein Handspiel ein Tor zu erzielen.

14. b. – Der Freistoß muss wegen der fehlenden Ballfreigabe auf jeden Fall wiederholt werden. Der Verstoß gegen die Weisung des Schiedsrichters bedingt GELB.

15. b. – Der Begriff »absichtlich« wird in der Regel 12 nur noch im Zusammenhang mit dem Handspiel erwähnt. Abgesehen davon spielt der Begriff »absichtlich« auch in der Regel 11 (»Abseits«) eine nicht unbedeutende Rolle.

16. a. – Wiederholung des indirekten Freistoßes, da der Schiedsrichter einen Fehler beging.

17. b. – Der Schiedsrichter darf den Torwart nicht auffordern, den Ball abzuwerfen. Werden die 6 Sekunden überschritten, wird sofort ein indirekter Freistoß verhängt. Der Schiedsrichter-Assistent hat übringens nicht auf die Einhaltung der Zeit zu achten.

18. c. – Auch bei einem »Torraub« durch ein gefährliches Spiel (indirekter Freistoß) ist eine rote Karte fällig.

19. c. – Die Regeln besagen lediglich, dass der Schiedsrichter-Assistent die korrekte Lage des Balles beim Eckball prüfen soll. Der Schiedsrichter und seine Assistenten sollten sich daher vor dem Spiel auf eine Zeichensprache diesbezüglich einigen.

20. b. – Pech für den Assistenten: Mehr als 8 Punkte sind nicht drin.

21. b. – Entscheidungen über Auf- und Abstieg obliegen einzig und allein den betreffenden Ausschüssen. Der Schiedsrichtereobachter darf solche Wertungen nicht vornehmen.